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Robby der Seehund
Trotz Drachenbauboom Mitte der 90iger Jahre, wagten sich nur wenige Drachenbauer an Stablose Figurendrachen. Die Szene in Deutschland war überschaubar:
Rolf Zimmermann, Andreas Jähnke, Jürgen Ebbinghaus, die Cuxis, Peter Rieleit, Rolf Sturm... und alle schauten über den großen Teich, was macht Peter Lynn in Neuseeland ?
Peter hatte gerade seinen schönen, aber vom Flugverhalten nicht unproblematischen Delfin herausgebracht.
Hierdurch angeregt, kam mir die Idee zu Robby, dem Seehund. Ein Badewannenspielzeugaufblastier sollte als Vorlage dienen. Mittlerweile war es auch üblich geworden, Figurendrachen nicht mehr über Innenprofile in Form zu halten, sondern mittels Innenleinen zu verspannen. Die Tuch- und damit Gewichts- und Kosteneinsparung war enorm, aber die Leinenverspannung mitunter auch sehr aufwendig. So wurden im Robby nicht nur 120qm Tuch verarbeitet, sondern auch mehrere Kilometer Schnüre. Um diese Leinen zu knoten, ging ich mit meinen Vereinskollegen in eine Turnhalle.

Der Seehund wurde mittels Gebläse aufgeblasen und dann die Innenverspannung, teilweise sogar auf Leitern stehend geknotet. So entstand ein Gitter von waagerechten, senkrechten und diagonalen Schnüren, die auch eine optimale Verteilung der Kräfte auf den gesamten Körper gewährleisteten.



Wie sich später herausstellen sollte, war diese aufwendige Arbeit äusserst sinnvoll, denn die Zugkräfte vom grossem Robby sind bei einer Standhöhe von 14 Metern extrem ! Mit Robby wurde ich 1998 bei der Deutschen Drachenmeisterschaft in Hamm erstmals Deutscher Meister in der Klasse der Stablosen Drachen. Im Laufe der Jahre baten mich immer wieder befreundete Drachenflieger, ob ich Robby nicht verkleinern könne. So gibt es nun auch eine halb so grosse Version, die ich u.a. in Workshops gebaut habe. Dieser ca. 7 Meter Seehund wird demnächst auch von Premier Kites produziert werden.